Der Sturm

eine traumhafte Komödie

von William Shakespeare

Prospero, der Herzog von Mailand, hat die Regierungsgeschäfte seinem Bruder Antonio überlassen, um sich intensive mit magischen Büchern beschäftigen zu können. Antonio findet an der Macht Gefallen, stürzt seinen Bruder mit Hilfe des Königs von Neapel und setzt ihn zusammen mit seiner kleinen Tochter Miranda auf hoher See aus.

Als der König mit seinem Gefolge - darunter auch Antonio - zwölf Jahre später an der einsamen Insel vorbeisegeln will, auf der Prospero und Miranda leben, lässt Prospero mittels Magie das Schiff in einen gewaltigen Sturm geraten und auflaufen.

Prospero inszeniert nun mit den Gestrandeten ein Spiel um Verlust und Gewinn, Verbrechen und Rache, Bestrafung und Vergebung. 

1610 lief die Sea Venture, das Flaggschiff einer Flotte von englischen Auswanderern nach Virginia, bei einem Sturm vor den Bermudas auf ein Riff. Die Schiffbrüchigen konnten alle gerettet werden. Diese Nachricht inspirierte William Shakespeare möglicherweise zu dem Bühnenstück The Tempest. 

Er Schrieb es 1610/11. Die Uraufführung fand am 1. November 1611 im Whitehall Palace in London statt. Es ist vermutlich Shakespeares letztes Stück, sein poetisches Testament. Prospero gilt als Sprachrohr des Dichters selbst, der am Ende angelangt, dem Zauberstab der Bühnenkunst abschwört. Die Insel Prosperos aber lässt sich nicht verorten. Sie gehört dem Reich der Phantasie an, dem der Träume und des Theaters.                       

Sylvia Brandl, Theater Klagenfurt 2012

Der Autor

William Shakespeare

William Shakespeare 1564 - 1616

 

Der grosse Denker und Menschenkenner ist der meistgespielte Dramatiker der Welt, daran können auch Goethe-, Molière- und Tschechow-Fans nicht zweifeln.

Shakespeare ist zeitlos. Was er geschrieben hat, ist immer aktuell. Seine Menschen sind so unviersell wie ihre Probleme, ihre Begehren und Lieben, ihre Rache- oder Glücksgefühle. 

Als Sohn des Bürgermeisters von Stradford-upon-Avon erhielt William eine humanistische Ausbildung in der Grammar School. Hier lernte er Latein mit der Lektüre griechischer und römischer Klassiker, Mathematik, Geographie, Geschichte und Musik.

Für einen Mann des 16./17. Jahrhunderts, der nicht dem Hochadel angehörte, wissen wir ausserordentlich viel über Shakespeare, seine Familie, sein Einkommen, Besitz von Häusern, sein Wirken als Schauspieler, Autor und Mitbesitzer am Globe-Theater, seinen Beziehungen zu Kollegen und zum Elisabethanischen Hof. Zeitgenossen beschreiben ihn als feinfühligen, noblen und hilfsreichen Menschen. Ganz sicher war er überaus fleissig. Er schrieb 36 Komödien, Tragödien, Königs-Dramen; dazu die wunderschönen Sonette. Noch immer rätselt man, wem sie gewidmet waren. 

Shakespeares Theaterkollegen Heminge und Condell gaben bereits 1623 die "First Folio Edition" heraus, was aussergewöhnlich war, den Theaterstücke galten damals nicht als gehobene Literatur. Ihnen verdanken wir, dass Shakespeares Werke nicht verloren gingen.

Regie und Berndeutsche Bearbeitung

Hugo Kropf

Seine nebenberufliche Schauspielausbildung erhielt Hugo Kropf bei Edith Langer-Tolnay mit zahlreichen Auftritten. Es folgten weitere Kurse für Darstellendes Spiel, Sprechtechnik, Atmung, Regie, Dramaturgie, Pantomime. 

Produktionen (Bearbeitung, Regie) mit dem NVB-Thater: "Häxewahn" (Kropf/Herren); "Dr Gyzig", "George Dandin" (Molière); "Der Revisor" (Gogol); Einakter von Tschechow, Awertschenko, Tardieu, Goetz. Strassentheater, Literarisches Cabaret. Conferencen. 

Produktionen mit der Spiegelbühne: "Der Bürger als Edelmann" (Molière); Gothicstory "Carmilla" von J.S. Le Fanu. 

Verschiedene Gotthelf-Dramatisierungen mit der Theatergruppe der TG Kiesen/Wichtrach. 

Unser Regisseur ist fasziniert von der zeitlosen Aktualität und der Kraft der Klassiker. Für die berndeutsche Bearbeitung und Inszenierung von Shakespeares "Der Sturm" hat er sich intensiv mit dem genialsten Theaterautor, seinem Werk und dem Elisabethanischen Zeitalter befasst. 

Im Elgg-Verlag sind erschienen "Häxewahn" und die erwähnten Molière-Bearbeitungen.